Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 08. November 2020 18:43

Habemus Papam: Papst Franziskus

Wir gratulieren dem neuen Kirchenoberhaupt

Das Konklave in Rom ist beendet. Heute, am 13. März 2013, hat der Kardinal‑Protodiakon, Kardinal Jean-Louis Tauran, der Stadt und dem Erdkreis verkündet:
Wir haben einen Papst: Kardinal Jorge Mario Bergoglio.

Er gibt sich den Namen Franziskus.

Die ersten Worte und seine bescheidenen, menschlichen Gesten wecken Hoffnungen und Erinnerungen an Johannes XXIII., gerade auch am Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils. Bitte wir um ein segensreiches Wirken für den Weg, den er mit uns als Gemeinschaft der Kirche geht.

Anlässlich der Wahl von Papst Franziskus I. am 13. März 2013 erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch:

„Mit großer Freude gratuliere ich im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und aller katholischer Christen Deutschlands dem neuen Heiligen Vater, Papst Franziskus I., zu seiner Wahl. Wir sind Gott dankbar, dass durch das Wirken des Heiligen Geistes die 115 im Konklave versammelten wahlberechtigten Kardinäle den 266. Nachfolger des heiligen Petrus als Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt haben.

Nach dem achtjährigen Pontifikat von Papst Benedikt XVI., für das wir deutschen Katholiken zutiefst dankbar sind, und einer kurzen Vakanz des Apostolischen Stuhls, sind wir froh, nun wieder einen Papst zu haben, der die Weltkirche leiten wird. Das schlichte Glaubenszeugnis seiner ersten kurzen Ansprache und sein Gebet zeigen der Welt: Der Heilige Vater ist bereit, das wichtige Amt und die hohe Verantwortung in tiefem Gottvertrauen zu übernehmen. In dieser Stunde großer Dankbarkeit und Wertschätzung für die Bereitschaft von Kardinal Jorge Mario Bergoglio, sich in den Dienst des Petrusamtes zu stellen, versichere ich dem neuen Heiligen Vater im Namen der Deutschen Bischofskonferenz des Gebetes und der Unterstützung nach allen unseren Kräften. Der Heilige Vater darf sicher sein: Wir stehen an seiner Seite!

Mit Papst Franziskus I. ist der Kirche ein Oberhaupt geschenkt, das die spirituellen Impulse von Papst Benedikt XVI. und von Papst Johannes Paul II. aufnehmen wird. So hat die katholische Kirche einen Papst, der in Kontinuität zu seinen beiden Vorgängern steht. Gleichzeitig wird der Heilige Vater eigene Impulse und Schwerpunkte setzen.

Als erster Jesuit und als erster Lateinamerikaner tritt Papst Franziskus I. die Nachfolge von Benedikt XVI. an. Geboren wurde er am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Buenos Aires. Bis heute hat Bergoglio sowohl die argentinische wie auch die italienische Staatsangehörigkeit. Nach dem Diplom als Chemie-Ingenieur entschied sich Bergoglio für den Priesterberuf und trat in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte Philosophie und Theologie und lehrte währenddessen Literatur und Psychologie. Nach seiner Priesterweihe im Dezember 1969 wurde er bald Jesuitenprovinzial Argentiniens. Von 1980 bis 1986 war Bergoglio Rektor der Theologischen Hochschule von San Miguel. Um seine Dissertation zu beenden, kam er 1985 zu einem längeren Aufenthalt nach Deutschland – und spricht seither neben Spanisch und Italienisch auch Deutsch. Seit 1992 Weihbischof in Buenos Aires, ernannte ihn Papst Johannes Paul II. im Sommer 1997 zum Erzbischof‑Koadjutor und im Februar 1998 zum Erzbischof der Hauptstadt-Diözese. Seit 2001 gehört Bergoglio dem Kardinalskollegium an. Kardinal Bergoglio war von November 2005 bis 2011 Vorsitzender der Argentinischen Bischofskonferenz.

Ich freue mich über die Wahl und auch das gute Verhältnis des neuen Heiligen Vaters zu Deutschland. Sein bescheidenes Auftreten und seine kraftvollen Predigten zeichnen ihn aus. Heimat- und naturverbunden ist der Heilige Vater. Bekannt ist er für die Besuche an den hohen kirchlichen Feiertagen in Krankenhäusern und Gefängnissen. Engagiert ist Kardinal Bergoglio die Aussöhnung zwischen allen gesellschaftlichen Gruppierungen Argentiniens nach den Verbrechen der Diktatur angegangen.

Wenn der neue Heilige Vater in seiner ersten kurzen Ansprache sagt, die Kardinäle hätten ihn vom Ende der Welt herbeigerufen, ist das ein Zeichen für die Welt: Die katholische Kirche ist Weltkirche, die in besonderer Weise durch den neuen Heiligen Vater repräsentiert wird. Der lateinamerikanische Kontinent darf stolz sein, erstmals in der Geschichte der Kirche einen Nichteuropäer als Papst zu stellen.

Der Heilige Vater hat uns aufgerufen, füreinander zu beten: Wir sind eine große Menschheitsfamilie, hat er gesagt. Das muss uns Ansporn sein, am Wohle dieser Menschheitsfamilie mitzuwirken. Der Wunsch von Papst Franziskus I. an die Menschenmenge auf dem Petersplatz, ‚Betet auch für mich‘, hat mich zutiefst bewegt. Es zeigt uns einen menschlichen Papst, der auf die Kraft des Gebetes baut – insbesondere von uns Gläubigen, um dieses schwere Amt zu meistern.

Ich habe in einem ersten Glückwunschtelegramm dem Heiligen Vater von Herzen gratuliert. Unser Gebet habe ich ihm versprochen und den Segen Gottes für ihn erbeten. Die Gläubigen unseres Landes rufe ich auf, für den neuen Heiligen Vater zu beten. Schon jetzt freue ich mich auf die Einführungsmesse des Papstes, an der ich in Rom teilnehmen werde.“

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